Dual Master's Degree at the HECTOR School

HECTOR School student Markus Borst discusses what it is like to further his education while working for Daimler Buses.

Article within the current edition of the employee magazine, "Daimler Buses Inside" of the Evobus/Daimler from January 2017.

Um mit unseren Bussen auch in Zukunft die Markführerschaft definieren zu können, benötigen wir in verstärktem Maß Kompetenzen und Fähigkeiten, mit denen wir die zukünftigen Trends schon heute angehen können. Aber auch das Know-how und die Erfahrung, die wir im Entwicklungsbereich bei Daimler Buses weltweit haben, sind damit keineswegs wertlos oder veraltet, sondern sie bilden eine hervorragende Basis für eine Weiterentwicklung.
 

Aus diesem Grund unterstützt Daimler Buses den Ausbau unserer Kernkompetenzen, beispielsweise durch das berufsbegleitende Programm zum Erwerb eines Masterabschlusses im Electronic Systems Engineering. Die erste Gruppe von drei Studierenden von Daimler Buses hat im Oktober 2016 ihr Studium aufgenommen.

Markus Borst, Entwicklungsingenieur im Bereich Elektrik/Elektronik Energiemanagement, ist neben Lais Araujo und Marcel Ehret einer dieser drei Studierenden. Im Folgenden gibt er uns einen Einblick in seinen Studienalltag.

 

Montag, 3. Oktober 2016 – Tag der deutschen Einheit. Die Bänder in den deutschen Omnibus-Werken stehen still, die Mitarbeiter genießen einen freien Tag und freuen sich, dass zwischen Ost- und West-Deutschland keine Mauer mehr steht.
 

Nicht so die Studierenden an der HECTOR School am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Dort beginnt für die Studierenden des Jahrgangs 2016 das Semester mit dem ersten zweiwöchigen Modul – insgesamt zehn solcher Module werden sie während ihres Masterstudiums absolvieren. Da es sich um eine internationale Fakultät handelt, zählen die nationalen Feiertage leider nicht.
 

Da um 8 Uhr schon die erste Vorlesung beginnt, hat man auch keine Zeit um in den Feiertagsmodus zu wechseln. Nach einer Vorstellungsrunde aller Teilnehmer läuft unser Professor zu Hochtouren auf, denn für Samstag stehen schon die ersten Prüfungen an. Der Professor ist im Übrigen für die Studierenden von Daimler Buses kein Unbekannter: Prof. Dr. Eric Sax, der ehemalige Entwicklungsleiter für Elektrik/Elektronik der EvoBus. Es ist interessant zu sehen, wie eine ehemalige leitende Führungskraft, die zuvor den Großteil der Arbeitszeit unter Gleichgesinnten in bitterernsten Besprechungen verbringen durfte, nun vor einer kleinen Gruppe von Studierenden steht und in lockerer Atmosphäre Vorlesungen hält. Man merkt deutlich, wie ihm diese neue Rolle gefällt.
 

Der Studiengang Electronic Systems Engineering & Management (ESEM) wurde durch Sax als neuen Programmdirektor im Jahr 2016 nochmals inhaltlich geschärft. Die Mehrzahl des Teilnehmerkreises kommt von Daimler, wobei auch Kollegen u. a. von Continental Teves und Knorr Bremse Indien unsere Gruppe vervollständigen, mit der wir die Technik-Module gemeinsam bestreiten. Die verbleibenden fünf Management- Module werden wir gemeinsam mit den Studierenden der weiteren Studiengänge des Jahrgangs 2016 besuchen.
 

Die Vorlesungen werden von Professoren des KIT und von Experten aus der freien Wirtschaft gehalten. Alle Dozenten haben ein hohes Maß an Praxiserfahrung und können uns komplexe Themen mit praktischen Beispielen näherbringen. Die kleine Größe unserer Gruppe lässt es zu, dass wir viele Fragen stellen und mit den Professoren diskutieren können. Das kostet zwar Zeit, wird aber von beiden Seiten als positiv und hilfreich empfunden. Vor allem für die Professoren ist die Umstellung von einer Vorlesung im Grundstudium mit mehreren hundert Studierenden gegenüber unserer Vorlesung mit sechs Berufserfahrenen riesig.
 

Aber auch außerhalb der Vorlesungen stimmt das Angebot: Tagsüber lässt sich in den Pausen bei Kaffee und Snacks gut mit anderen Studierenden netzwerken und auch abends werden vereinzelt Aktivitäten wie z. B. Bowling, Golf, Kamingespräche oder auch Ausflüge angeboten.
 

Im Laufe der beiden Wochen hören wir viel über eingebettete Systeme, Systemdesign, Entwicklungsmodelle, Bewertungsverfahren für Prozessreifegrade, Neuronale Netze, Modellbildung und Simulation, wir führen eine Projektarbeit zur Programmierung eines Segway durch und haben bereits insgesamt vier Prüfungen hinter uns gebracht. Die Programmierung der Segways durften wir übrigens selbst testen. Die Tatsache, dass alle Tests ohne blutige Nasen absolviert werden konnten, war für uns die positive Bestätigung unserer Arbeit und wir konnten dem
Segway die Versuchsfreigabe erteilen.
 

Am Ende der beiden Wochen sind unsere Köpfe prall gefüllt und wir freuen uns auf vier Wochen „Normalität“ im Unternehmen – bis es mit dem zweiten Technik-Modul an der HECTOR School weitergeht.
 

Fazit: Zwei anspruchsvolle Wochen, in denen man aber neben viel neuem Wissen und neuen Gesichtspunkten auch viele neue Leute kennen gelernt hat. Ach ja, und an meinem Handicap im Bowling sollte ich dringend arbeiten