News LookKIT "Changes are her Speciality"

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Dr. Eda Epp, HECTOR School Alumna, Supports the Automotive Industry on its Path to Greater Sustainability

Translation: Hunger / Altmann GBR
(Originalartikel in deutscher Sprache unten)

Initially, Dr. Eda Epp only came to KIT’s HECTOR School of Engineering and Management at Karlsruhe to obtain a Master’s degree. After that, she planned to work at her family’s company in Turkey. However, fate had a different plan in store for the young graduate – she earned her doctorate at KIT, became a German citizen and is now an expert on transformation processes in the automotive industry working for the KPMG auditing and consulting firm. “The studies at HECTOR School were my personal game changer,” Epp says.

Even at the very early stage of her professional career, she had wanted to focus on the automotive industry. At the HECTOR School, “I had the occasion to specialize in the production and supply chain management fields and to benefit from an international network. Professor Kai Furmans then offered me the opportunity to do a doctorate at KIT’s Institute for Materials Handling and Logistics.” From Epp’s perspective, there were no groundbreaking changes in the evolution of the automotive industry for quite a long time. “But in the past five years, we have seen multiple factors that tend to redesign the automotive industry,” says Epp.

“There are new technologies and sustainability guidelines, but also the fact that customers are developing a greater ecological awareness – and, of course, digitization.” Epp follows this transformation, keeping companies up to date on the developments in their competitive environment, and supporting e.g. digitization projects. Moreover, she has delved into the topic of sustainability. “Redefined limits for pollutants and changing consumer preferences are forcing the industry to adopt electromobility,” Epp adds. She also helps companies develop and implement sustainability guidelines. In addition, she and her team review sustainability reports and support customers, such as in the measurement of emission values. “84 percent of the major companies worldwide already have a climate protection program. I believe that this is indispensable for economic success in the long run,” says Epp.

She is convinced that, within ten years, electromobility and its associated technologies, such as plug-in hybrids, will have gained full acceptance on the market. Falling battery prices and funding programs for the charging infrastructure will facilitate this evolution. She is excited about her job as a senior manager that allows her to bridge the gap between management and technology. “It often happens that, in the morning, I talk to the CEO of a company about strategies for the future and concepts and later discuss specifics such as the length of a data record with somebody from the responsible department. My work has both a strategic and an operational side, making my job so varied,” Epp concludes.

Contact: eepp does-not-exist.kpmg com

Source: LookKIT Magazine

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Die Alumna der HECTOR School, Dr. Eda Epp, unterstützt die Automobilindustrie auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit

von Heike Marburger

Eigentlich wollte Dr. Eda Epp nur für einen Masterabschluss an die HECTOR
School of Engineering and Management des KIT nach Karlsruhe kommen, um dann im Unternehmen ihrer Familie in der Türkei mitzuarbeiten. Doch das Schicksal hatte einen Plan B für die junge Akademikerin – sie promovierte am KIT, wurde deutsche Staatsbürgerin und arbeitet heute bei der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG als Expertin für Transformationsprozesse in der Automobilindustrie. Im Interview mit lookKIT erklärt sie, warum das Studium an der HECTOR School ihr persönlicher Gamechanger war.

lookKIT: Wie sind Sie damals auf die HECTOR School aufmerksam geworden?
Dr. Eda Epp: Ich war schon während meines Studiums in der Türkei für ein Auslandssemester an der Hochschule Pforzheim. Während dieser Zeit haben wir das KIT besucht und auf meiner Suche nach einer Universität mit englischsprachigem Unterricht bin ich dann auf die HECTOR School gestoßen. Warum haben Sie sich für das Studium an der Hector School entschieden?

Sie bezeichnen Ihre Erfahrung dort als Gamechanger, warum?
Bevor ich nach Deutschland kam, habe ich in der Türkei einen Masterabschluss in Business Administration gemacht und die Hauptfunk-tionsbereiche eines Unternehmens kennengelernt. Ich konnte mich jedoch nicht auf einen Fachbereich spezialisieren. An der HECTOR School hatte ich diese Möglichkeit. Ich konnte mich in die Bereiche Produktion und Supply Chain Management vertiefen – beides Themen, die mich sofort faszinierten.

Gab es an der HECTOR School jemanden, der Sie besonders beeinflusst hat?
Professor Kai Furmans hat mir die Möglichkeit gegeben, am Institut für Fördertechnik und Logistiksysteme des KIT zu promovieren. Bis dahin war mein Plan, zurück in die Türkei zu gehen und dort in das Unternehmen meiner Familie einzusteigen, die in der Automobilzuliefererbranche tätig ist. Sogar die Position war schon festgelegt. Aber das Schicksal hatte einen Plan B für mich, und Professor Furmans hat mich für sein Fachgebiet begeistert und von einer Promotion überzeugt.

Welche Veränderungen bestimmen derzeit die Automobilindustrie?
Seit der Entwicklung des ersten Autos hat dieser Industriezweig eine lineare Entwicklung erlebt, es gab keine bahnbrechenden Veränderungen. Seit fünf Jahren sehen wir, dass mehrere Faktoren die Automobilindustrie neu gestalten. Das sind neue Technologien, Nachhaltigkeitsrichtlinien, aber auch Änderungen hinsichtlich der Präferenzen der Konsumentinnen und Konsumenten. Die Kundschaft wird umweltbewusster. Ich denke, in 15 Jahren wird die komplette Automobilindustrie  revolutioniert sein. Diese Änderungen betreffen drei Kategorien, das sind Nachhaltigkeit, also Änderungen im Ökosystem, dann neue Produkte, neue Geschäftsmodelle, neue Akteurinnen und Akteure, und die dritte Sparte ist die Digitalisierung.

Ihr Fachgebiet sind Transformationsprozesse in der Automobilindustrie. Können Sie das genauer erklären?
Bedingt durch die kommenden Umwälzungsprozesse ergeben sich viele Herausforderungen. Ich suche nach Optimierungsprozessen und halte die Unternehmen über die Entwicklungen im Wettbewerbsumfeld auf dem neuesten Stand. Ich begleite die Transformationsprozesse, hauptsächlich Digitalisierungspro jekte, damit Unternehmen zukunftsfähig bleiben. Es gibt beispielsweise einen großen Umbruch durch einen Wechsel in der Produktlinie im SAP-System, das die Basis für die komplette IT-Landschaft in der Automobilindustrie arstellt. Wir versuchen die alten Systeme zu reduzieren und manuelle Prozesse zu automatisieren und zu standardisieren. Wir helfen unseren Kundinnen und Kunden dabei, die Umstellung zu realisieren, Verbesserungspotenziale auszuschöpfen und auch global Prozesse zu harmonisieren. Zusätzlich gibt es derzeit viele Änderungen in den Unternehmensstrukturen. So werden Geschäftsbereiche in separate Einheiten aufgeteilt. Die Unternehmen können damit intensiver in bestimmte Technologien investieren und leichter Entscheidungen treffen. Es gibt aber auch Unternehmenszusammenschlüsse, sodass zwei Unternehmen Technologien zusammenbringen und schneller entwickeln können. Also Aufspaltungen und Zusammenschlüsse - wir helfen dann dabei, die operativen Geschäftsprozesse und IT-Systeme zusammenzulegen oder zu trennen.

In welcher Hinsicht wird Nachhaltigkeit zum Thema in der Branche?
Durch neu definierte Grenzwerte für Schadstoffe und Änderungen in den Präferenzen von Konsumentinnen und Konsumenten ist die Branche gezwungen, einen Wechsel zur Elektromobilität zu vollziehen. Die Kundschaft möchte durch ihre Entscheidung für ein emissionsarmes Auto einen Beitrag dazu leisten, gesellschaftlichen Herausforderungen wie dem Klimawandel zu begegnen. Und sie will sehen, dass die Automobilhersteller ebenfalls ihren Beitrag leisten. Auch auf den Kapital-märkten gibt es Investorinnen und Investoren, deren Kundschaft so denkt. Der Environmental Performance Index (EPI) ist ein Versuch, die ökologische Leistungsbilanz
eines Unternehmens quantitativ darzustellen. Wir unterstützen unsere Kundschaft darin, Nachhaltigkeitsrichtlinien in diese Richtung zu entwickeln und sie umzusetzen, auch durch neue Anforderungen an Lieferanten. Wir prüfen Nachhaltigkeitsberichte und unterstützen unsere Kundinnen und Kunden in der Messung von Emissionswerten. Dazu entwickeln wir Bewertungsschemata, um einzelne Logistikvarianten oder den Standort unter nachhaltigen Aspekten genau einstufen zu können. Bereits 84 Prozent der weltweit größten Unternehmen haben ein Klimaschutzprogramm. Ich denke, das ist unerlässlich für den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg. Wir gehen davon aus, dass sich die Elektromobilität und ihre verschiedenen Technologien, wie etwa der Plug-in-Hybrid, in zehn Jahren vollständig durchgesetzt haben. Auch sinken die Batteriepreise und es gibt Förderungen für die Ladestruktur, was diese Entwicklung ebenfalls unterstützt.

Können Sie ein konkretes Beispiel für mehr Nachhaltigkeit nennen?
Wenn Autos von Shanghai nach Berlin versandt werden, hat man die daraus entstehenden Emissionen bisher mit Standardwerten gemessen. Wir versuchen jetzt, diese Bewegungen verfeinert darzustellen. Wir bewerten, mit welchem Fahrzeug der Vorlauf zum Hafen in Shanghai gemacht wurde, welcher Autofrachter von Shanghai zum Hafen nach Rotterdam eingesetzt und was für ein Transportfahrzeug von Rotterdam nach Berlin verwendet wurde. Wir nehmen die Ergebnisse in ein Programm auf und erstellen eine genaue Benennung der CO2-Emissionen dieser Bewegungen. Dann suchen wir Alternativen. Bei dem Autofrachter ist es natürlich schwierig, im Antrieb Elektromobilität einzusetzen, aber es gibt eine Technologie mit flüssigem Erdgas, und wir empfehlen Autofrachter, die damit ausgerüstet sind. Damit können wir die Emissionswerte um 25 Prozent reduzieren. Und anstatt im Vorlauf normale Lkws einzusetzen, wählen wir andere Varianten wie batteriebetriebene Lkws oder kleinere Fahrzeuge. Es geht bei diesen Optimierungen in erster Linie um die Messbarkeit und genauere Daten.

Was fasziniert Sie an Ihrem Job?
Ich bin die Brücke zwischen der Management-ebene und dem Fachbereich. Es ist der Sprung zwischen den Ebenen, der mich fasziniert. Oft spreche ich morgens mit dem CEO eines Unternehmens über Zukunftsstrategien und Konzepte, wir sind eher auf der abstrakten Ebene unterwegs. Danach rede ich mit dem Fachbereich, da geht es etwa um die Länge eines Datensatzes. Meine Arbeit ist strategisch, aber auch operativ. Das finde ich sehr abwechslungsreich. Vor der Corona-Pan-demie bin ich durch die ganze Welt gereist, und das hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich habe dabei immer ein Paar Sicherheitsschuhe im Gepäck, weil ich normalerweise vier Tage beim Kunden und dort in Lager und Produk-tion unterwegs bin. Ihre Familie in der Türkei ist ebenfalls in der Automobilbranche tätig.

Können Sie mehr darüber erzählen?
Ich komme aus einer Familie mit vielen star
ken und erfolgreichen Frauen. Wir hatten mütterlicherseits in sechs Generationen keinen einzigen Sohn, bis ich vor drei Jahren einen Jungen bekam. Eine dieser starken Frauen in meiner Familie war meine Tante. Sie hat 1976 zusammen mit meinem Onkel ein Unternehmen gegründet, das Kunststoffteile für die Automobilindustrie produziert. Für mich stand daher fest, dass ich in diesem Bereich studieren und im Unternehmen meiner Tante einsteigen wollte. Aber es lief anders, ich habe promoviert und in Deutschland meinen Mann kennengelernt. Ich würde nicht ausschließen, dass ich in zehn Jahren zusammen mit meinem Mann und meinem Sohn in die Türkei zurückgehe, um gemeinsam mit der Familie dort zu arbeiten. Aber jetzt lebe ich hier, bin eingebürgert und sehr stolz darauf.

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Quelle: LookKIT Magazin